Corona: Gibt es Hamsterkäufe auch auf Amazon?

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Die breite öffentliche Debatte, insbesondere der vergangenen Woche, ist auch an Amazon nicht spurlos vorbeigegangen.  

 Es gibt wohl kein Thema, das Deutschland derzeit so in Atem hält wie Corona. Kein Wunder also, dass gestern im Gespräch mit einem Journalisten die Frage aufkam: Wirkt sich der Virus eigentlich auf die Umsätze bei Amazon aus? Wir wollten es genau wissen, und haben unser Business Intelligence Team bei Finc3 Commerce auf Recherche geschickt. Herausgekommen ist dabei Folgendes: 

Erstens: Die Suche wird von Corona dominiert 

Amazon ist nicht nur  ein Online-Shop oder ein Marktplatz, sondern auch eine Art Wikipedia für Produkte. Über 50% aller Produktsuchen beginnen dort, die Rezensionen und Produktbeschreibungeen genießen hohes Vertrauen. 

In dieser Woche ist diese Suche dominiert von Corona. Die 10 meistgesuchten Begriffe hatten in den vergangenen sieben Tagen allesamt mit Corona zu tun. Gleiches gilt für 80% der Top 50. Meistgesuchter Nicht-Corona-Begriff ist „Bluetooth Kopfhörer“ auf Platz 19.  

Zweitens: Umsatz mit Erste Hilfe Artikeln steigt sprunghaft an 

In einem zweiten Schritt haben wir uns angeschaut, wie sich die Diskussion um das Virus auf bestimmte Produktkategorien auswirkt. Zunächst haben wir uns die Kategorie „Erste Hilfe“ vorgenommen. Hier war insbesondere die vergangene Woche – die Woche der leeren Drogeriemarkt-Regale (wenn man den Bildern auf Twitter glaubt) – spannend. Denn in der vergangenen Woche ist die Kategorie im Vergleich zur Vorwoche um 500% gewachsen – während davor das Wachstum nicht sonderlich stark war. 

Drittens: Kunden decken sich mit Lebensmitteln ein 

Anders sieht das bei der Kategorie „Fertiggerichte“.  Schon etwas länger steigen hier die Erlöse. Der Umsatz in der vergangenen Woche hat sich im Vergleich zur Vorwoche zwar „nur“ verdoppelt. Im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit (also im Dezember) haben sich die Erlöse aber mehr als verfünffacht. 

Fazit: Daten im Griff haben 

Diese Untersuchung zeigt zweierlei: Erstens, dass Corona zweifelsohne auch Amazon erreicht hat. Zweitens, wie aufschlussreich es ist, sich mit Daten zu beschäftigen. Häufig lassen sich dadurch auch frühzeitig Trends erkennen, auf die Händler und Marken so früh wie möglich reagieren sollten. 

Am meisten Sinn macht das natürlich über alle Kanäle hinweg.