Digitalübersetzer - ein Projekt für Austausch und Informationen rund um digitale Transformation
Digitalübersetzer – warum und für wen?
Das neue Jahr beginnt für mich mit einem neuen Projekt – dem Projekt „Digitalübersetzer“ und dem Neustart von janbechler.de. Diese Seite und dieser Blog sollen ein Hub werden für alle Informationen, Gedanken und gerne auch Diskussionen rund um digitale Transformation.
In allen meinen bisherigen Stationen, ob als Angestellter oder Unternehmer, habe ich mich mit Fragen der Digitalisierung beschäftigt und tue das heute stärker denn je zuvor. Neben eigenen Online-Unternehmen, die ich – nie alleine sondern stets mit Partnern – aufbaue, darf ich regelmäßig große, alteingesessene Unternehmen bei Fragen rund um die Digitalisierung unterstützen.
Das Projekt Digitalübersetzer
Das Projekt Digitalübersetzer soll dabei helfen, die Gedanken, Arbeitsweisen, Prozesse und Kultur der Digital- und Startupwelt auch auf große, etablierte Unternehmen zu übertragen und sie ihnen zugänglich zu machen.
Übersetzungen gibt es bereits seit etwa 5000 v.Chr., einer Zeit aus der die ersten uns bekannten Schriftexemplare aus Ägypten und Europa stammen. Übersetzung bedeutete dabei nie bloß den Transfer von Inhalten von einer Sprache in eine andere sondern geht über diese linguistische Perspektive hinaus. Sie hat vielmehr auch eine kulturelle und kulturprägende Prägung und Wirkung. Das bedeutet auch, dass die Wirkung und Interpretation von Übersetzungen immer auch vor dem kulturellen Hintergrund des Empfängers stattfindet und hierauf ausgerichtet sein muss.
Wenn wir also darüber nachdenken, Digitalisierung und digitale Denk- und Arbeitsweisen für Unternehmen der „Old Economy“ zu übersetzen, so kann dies nur funktionieren mit einem Verständnis für die Situation und Bedürfnisse eben dieser Firmen.
Hierbei fällt immer wieder auf: viele dieser Unternehmen sprechen die digitale Sprache nicht und verkennen oder verpassen deshalb die Veränderungen, die Digitalisierung für die Gesellschaft im Allgemeinen, vor allem aber ihre Branche im Speziellen mit sich bringt.
Die Gründe hierfür sind vielfältig:
Zu erfolgreich: Viele dieser Unternehmen sind in der komfortablen Situation, seit Jahren und Jahrzehnten erfolgreich und profitabel ihr Geschäft zu bestreiten. Dieser Erfolg macht in zu vielen Fällen satt und träge, in manchen Fällen sogar hochmütig gegenüber kleineren, wohlmöglich aber innovativeren Unternehmen, die das Potenzial haben, Branchen zu verändern
Zu effizient: Alteingesessene, erfolgreiche Unternehmen sind häufig gefangen in bestehenden Strukturen und Prozessen, die für bestehendes Kerngeschäft optimiert und in der Regel höchst effizient sind. Genau diese Effizienz ist es aber, die häufig die für Innovation notwendige Experimentierfreudigkeit und Fehlerbereitschaft behindern.
Zu ängstlich: Innovation bedeutet nicht nur viel Arbeit, Mut und in vielen Fällen auch finanzielle Investitionen, sie bedeutet gleichzeitig auch hohe Unsicherheit und unplanbare Ergebnisse. Die Digitalisierung verändert Wertschöpfungsketten, Geschäftsmodelle und Nutzerverhalten in einem Ausmaß und einer Geschwindigkeit wie es vielleicht noch nie zuvor passiert ist. Dieses unsichere Umfeld bedingt, dass sichere Vorhersagen über die Akzeptanz und den Erfolg neuer Produkte nicht möglich sind. Eine solche Unsicherheit widerspricht jedoch der gewünschten Sicherheit, unter der Unternehmenslenker und Investoren außerhalb des VC-Sektors bereit sind, Entscheidungen zu treffen.
Zu langsam: Digitalisierte Produkte, Entwicklung-Prozesse, Distributionskanäle und die bei sinkenden Kosten sich potenzierende Verfügbarkeit von Rechenleistung und Bandbreite machen es heute möglich, in extrem kurzen Intervallen und Zeitabständen von einer Idee zum Produkt(prototypen) zu kommen.
Zu wenig ausgebildet: Im Zuge der Digitalisierung sind über die letzten Jahre endlose neue Technologien, Marketingkanäle und Arbeitsweisen entstanden, die für die digitale Transformation bestehender Geschäftsmodelle unverzichtbar sind und von neu in den Markt eintretenden Wettbewerbern perfekt beherrscht werden. In etablierten Unternehmen fehlt es zu häufig an diesen Qualifikationen.
Es sind dabei aber nicht nur die Spezialisten, die zu selten vorhanden sind (und für die im Übrigen junge Unternehmen aus der Digitalwelt mit ihren neuartigen Arbeitsweisen und Firmenkulturen oftmals die attraktiveren Arbeitgeber sind). Es sind oftmals auch die Generalisten und Unternehmensführer, für die die Begrifflichkeiten und Funktionsweisen des digitalen Marketings häufig eine „black box“ sind, weshalb sie sich diesen Themen nur ungerne nähern.
Dies ist nur ein Auszug an Gründen, die IMHO dafür verantwortlich sind, dass in vielen Branchen nicht die alt eingesessenen Marktführer diejenigen sind, die die Digitalisierung und Innovation in ihrer Branche treiben.
Zu oft fehlt es daran, die Sprache der Digitalisierung zu sprechen und zu verstehen
Hierbei möchte das Projekt Digitalübersetzer unterstützen – mit diesem Blog, mit schlauen Gedanken anderer Experten, auf die ich hier gerne verweisen möchte, mit Vorträgen, Workshops und anderen Projekte.
In Zukunft wird es hier also viele Gedanken und hoffentlich auch Diskussionen rund um Digitalisierung und digitale Innovationen geben.
Ich freue mich über Fragen, Meinungen und Ideen dazu hier.